Ich wurde bereits im Frühjahr von einem guten Fliegenfischerfreund aus Fürstenfeldbruck/Deutschland zum Äschenfischen in der Amper eingeladen. Die Amper entspringt aus dem Ammersee und aufgrund der vielen Regenfälle während des Frühjahrs bis zum Sommerbeginn war der Ammersee übervoll und die Amper führte sozusagen bis in den August „Hochwasser“ und war nur schwer zu befischen. Vom dortigen Fischereiverein werden 15 KM Amper, die Maisach und andere kleinere Flüsse bewirtschaftet. Tageskarten können nur von Vereinsmitglieder für Gäste besorgen und mit diesen auch gemeinsam fischen. Von der Größe her kann die Amper etwa mit der Goiserer Traun verglichen werden. Wir verschoben daher die Äschenfischerei in den Herbst. Für den Samstag den 16.10.2010 wurde der Termin vereinbart. Abfahrt um 05.45 Uhr und Ankunft um 08.30 Uhr in Fürstenfeldbruck bei regnerischem Wetter. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging’s zur Amper. Wir wollten eine sogenannte Restwasserstrecke mit einer Länge von ca. 2 KM befischen, denn dort ist jetzt Niedrigwasser, gut zu bewaten und auch zu befischen. In dieser Teilstrecke wurden die Woche vorher von meinem Freund Äschen jenseits der 50 cm Marke gefangen (größte gefangene hatte 55 cm !!) und wieder zurückgesetzt.
Aufgrund des Regens war aber kein Schlupf zu beobachten und wir beschränkten uns daher auf die Suche nach den Standorten von großen Äschen, derer wir 13 oder 14 bestätigen konnten, denn die Amper führt klasklares Wasser. Wir merkten uns die besetzten Rinnen, machten ausgiebig Mittagsrast, wobei beim Rückweg zum Auto bereits ein Schlupf von kleinen Eintagsfliegen (Baetis rodani) begann und auch einige Äschen zu steigen anfingen.
Nach dem Mittagessen gings zum ersten Standort einer bestätigten Äsche, die ich von vorne mit einer 18 er CDC Fliege befischte und bereits beim 2. Service kerschern konnte. In der Folge befischten wir abwechselnd die am Vormittag bestätigten Äschen und konnten alle bis auf eine landen.
Mir war es vergönnt, 12 Äschen zu landen, wovon 5 Äschen zwischen 45 und 51 cm hatten. Nebenbei wurden auch Regenbogenforellen und Aitel gefangen, die auch teilweise gierig auf die CDC Fliegen stiegen.
In dieser Restwasserstrecke konnten wir große Schulen (30 bis 50 Stück) von Barben sichten, wobei die größten bis geschätzt 60 cm groß waren.
Es war aufgrund des klasklaren Wasser eine „Indianerfischerei“, wobei besonders auf die Schulen von Barben zu achten war, denn wenn diese uns bemerkten, wurden sie sehr unruhig und begannen in den Rinnen umherzuziehen und beunruhigten die Äschen. In einer Rinne mit etwa einem 1 m Tiefe standen ca. 40 Barben und nympften am Gewässergrund. Ca. 20 cm über ihnen stand eine große Äsche und stieg nach Eintagsfliegen. Ich pirschte mich von hinten bis auf ca. 10 m heran und konnte die Äsche mit der CDC überlisten. Die Barben stoben dabei in alle Richtungen auseinander, sodass das Wasser kochte.
Insgesamt eine sehr schöne Äschenfischerei mit einer meiner Gespließten (152 cm, # 4/5) , trotz des teilweise verregneten Tages.
Petri Heil
Reinhard