RETTUNGSSCHWIMMEN 2002

Große Erfolge durch Michael Wolfschlucker in der abgelaufenen Sportsaison!

Ein erfolgreiches Sportjahr, mit dem Höhepunkt der Teilnahme an den Polizeiweltspielen, den International Law Enforcement Games, in Ottawa – Kanada ging für Michael Wolfschlucker zu Ende.

Seit November 2001 bereitete sich Michael Wolfschlucker intensiv auf die bevorstehenden Wettkämpfe im Jahr 2002 vor. Es wurde nicht nur der Trainingsumfang gesteigert, auch konnte er neben dem langjährigen Trainer Hans Peter Aicher, den OÖ.

Landesschwimmtrainer Helge Gödecke dazu gewinnen, ihn bei der Vorbereitung zu den Weltspielen zu unterstützen.

Um sich neben dem Training optimal auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten, nahm Wolfschlucker an verschiedenen Wettkämpfen, zum Teil mit internationaler Beteiligung, teil. So ging er bei den 4. Internationalen Masters in Salzburg über 200 Meter Kraul und 100 Meter Lagen an den Start, wo er jeweils den 3. Platz belegen konnte. Erwähnt sollte dazu werden, dass bei diesem Wettkampf, neben der heimischen Elite im Mastersschwimmen, Wettkämpfer aus Tschechien, Deutschland, Schweiz, Ungarn und sogar 1 Teilnehmer aus Amerika teilnahmen. Einen weiteren Höhepunkt stellten die Polizeimeisterschaften im Rettungsschwimmen in Salzburg dar. Dieser Wettkampf war insofern sehr wichtig, da bei dieser Veranstaltung die Formkurve in Hinblick auf die Weltspiele in Kanada überprüft werden sollte. Nachdem in den Bewerben 200 Meter Hindernisschwimmen, 50 Meter Retten mit der Luftmatratze, 50 Meter Retten der Tauchpuppe, jeweils der 2. Platz belegt wurde, konnte Michael Wolfschlucker den letzten und alles entscheidenden Bewerb Rettungsballwerfen gewinnen und in weiterer Folge die Gesamtwertung in der Altersklasse für sich entscheiden. Somit erreichte Wolfschlucker mit seiner Mannschaft (Freddy) Luftensteiner, Rudolf Stromberger und Andreas Tahlmann) auch den dritten Gesamtrang in der Mannschaftswertung. Gemessen an den Schwimmzeiten, zeigte die Formkurve von Wolfschlucker steil nach oben, was für die Weltspiele Top-Platzierungen erhoffen ließ.

Am 27. Juli hob Wolfschlucker vom Münchner Flughafen in Richtung Amerika ab. Um die Zeit bis zu den Wettkämpfen optimal zu nützen, nahm Wolfschlucker in New York in einem Hotel mit 25 m Schwimmbecken Unterkunft, um sich vor den Bewerben den letzten Feinschliff zu holen. Nach der nun mehr als optimalen Vorbereitung, traf Wolfschlucker am 3. August 2002 in Ottawa Kanada ein, wo am Abend am Parlament Hill, dem kanadischen Regierungssitz, die Eröffnungsfeier zu den I.L.E.G. 2002 stattfand. Zu diesen Weltspielen waren 4800 Athleten aus 31 Nationen angereist. Wer die Amerikaner/Kanadier kennt, der kann erahnen mit welchem Aufwand die Eröffnungsfeier gestaltet wurde. Das riesige Feuerwerk, Dudelsackspieler, die Royal Canadian Mounten Police (RCMP) mit ihren wunderschönen Uniformen und Pferden und die Einblicke in die Tradition der Kanadier, waren nur Bruchstücke der grandiosen Eröffnungsfeier.

Am 6. August 2002 um 12.00 Uhr, war es soweit. Start der Schwimmwettkämpfe im Nepean Sportplex Ottawa. Als erster von fünf Starts, standen für Wolfschlucker die 200 Meter Kraul auf dem Programm. Bei diesem Bewerb bildete sich vom Start weg eine 4köpfige Führungsgruppe. Nach den ersten 100 Metern waren diese durch 2 Zehntel getrennt, wobei Wolfschlucker zu diesem Zeitpunkt den 3. Platz belegte. Es machte sich jedoch das harte Ausdauertraining bezahlt und beflügelt durch die Stimmung in der Halle konnte Wolfschlucker sich auf den letzten 25 Metern an seinen Mitstreitern und dem führenden Kanadier vorbei auf den ersten Platz kämpfen und gab auch diese Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Bemerkt sollte werden, dass Wolfschlucker in diesem Rennen seine persönliche Bestzeit um 3,8 Sekunden verbesserte. Motiviert durch diesen mehr als positiven Start, konnte Wolfschlucker noch Gold über 100 m Brust, 200 m Lagen und 400 m Kraul erschwimmen.

Im Sprint über 100 m Lagen musste er sich lediglich dem Amerikaner Robert Barton geschlagen geben und belegte den 2. Rang. Mit einer Bilanz von 4x Gold und 1x Silber, sowie zahlreichen imposanten Eindrücken konnte Wolfschlucker am 12. August 2002 die Rückreise in die Heimat antreten.

Nach einer kurzen Pause geht es für Wolfschlucker und den Rest des Linzer Schwimmteams bereits wieder in die Vorbereitung für die Saison 2003. Wo neben verschiedenen Wettkämpfen als Höhepunkt die World Police and Firegames in Barcelona/Spanien auf sie warten.

Fünfkampf

Eine durchwachsene Saison mit Höhepunkten, aber auch vielen Tiefen und Niederlagen kennzeichnete das Jahr 2002 für die Linzer Mannschaft.

Die Linzer Fünfkampfmannschaft der Saison 2002:

  • BI Reischl Siegfried -Trainer
  • BI Hochreiter Werner – (war bis Ende Juni Mitglied)
  • RI Kiesenhofer Franz
  • RI Knogler Elisabeth
  • RI Glomser Thomas
  • RI Schützner Michael
  • Insp Wölfleder Jürgen

Folgende Wettkämpfe standen in der Saison 2002 am Terminplan und konnten von der Linzer Mannschaft bzw. einzelnen Mitgliedern beschickt werden:

  • 25. – 27. April Wittlich-Wengerohr/Deutschland
  • 13. -14. Mai Wien – Tagesfünfkampf
  • 27. – 30. Mai Lahr / Deutschland
  • 20. – 22. Juni Leutschach / Stmk. – Zollwachemeisterschaft
  • 2. – 4. Juli St. Pölten – österr. Pol-Fünfkampfmeisterschaft
  • 6. – 9. August Nürnberg / Deutschland – Qualfikationswettkampf
  • 20. – 24. August Szczytno / Polen – Polizeieuropameisterschaft
  • 2. – 4. September Mattersburg – Gendarmeriemeisterschaft

Das Sportjahr 2002 der Linzer Fünfkämpfer war nicht von den überragenden Leistungen vergangener Jahre geprägt. Es konnten zwar beachtliche Leistungen erzielt werden, aber der herausragende Erfolg war nicht gegeben. Erstens lag es daran, dass der „Mister Fünfkampf“, Josef Rehberger, der in den letzten 20 Jahren das Fünfkampfgeschehen der Polizei in Österreich geprägt und bestimmt hat, zur Gendarmerie, Sondereinheit COBRA, wechselte und in seinem Sog auch noch zwei weitere Stützen der Linzer Mannschaft mit Thomas Bibl und Werner Hochreiter ihm folgten. Diese Abgänge schwächten die Linzer Mannschaft beträchtlich und konnten nicht von heute auf morgen ersetzt werden. Linz konnte mit Jürgen Wölfleder, Thomas Glomser, Franz Kiesenhofer und Michael Schützner bei den 45. österreichischen Polizeifünfkampfmeisterschaften in St. Pölten eine Mannschaft stellen, die den undankbaren 4. Rang erreichte. Wir haben gut trainiert und konnten so wie in den vergangenen Jahren bereits im Herbst 2001 mit dem Aufbautraining beginnen. Für Jürgen Wölfleder begann die Saison vielversprechend. Im April nahm er als Mitglied der österreichischen Fünfkampfmannschaft an zwei internationalen Wettkämpfen in Wittlich-Wengerohr/BRD und Lahr/BRD teil. In beiden Wettbewerben zählte er zu den erfolgreichsten österreichischen Teilnehmern. Die Fahrkarte zur Polizeieuropameisterschaft 2002 in Polen war greifbar nahe. Basis für diese ausgezeichneten Ergebnisse bildeten jeweils ein solides Schießergebnis von 169 bzw. 172 Ringen. Eine weitere Stärke von ihm ist der 300 m Schwimmbewerb. Eine Bestätigung dieser Ergebnisse brachte der 6. Wiener Tagesfünfkampf in Gänserndorf wo von ihm wiederum Spitzenleistungen erbracht wurden. Nach Gänserndorf wurde es ernst für unseren Jürgen. Als Qualifikationswettkämpfe für Polen standen die Zollwachemeisterschaften in Leutschach /Stmk. und die österreichischen Polizeifünfkampfmeisterschaften in St. Pölten heran. Alles was vorher war, zählte in diesem Fall nichts mehr. Nur auf diese beiden Wettkämpfe kam es an. Die Erwartungen waren hoch und die Aussichten vielversprechend. Aber auch die nervliche Belastung stieg an. Die Nerven machten ihm beim Schießen letztendlich einen Strich durch die Rechnung. In beiden Wettkämpfen lagen die Schießergebnisse weit unter den Erwartungen. Punkte wurden abgegeben, die nicht mehr aufgeholt werden konnten und am Ende eben fehlten. Die Qualifikation für die EM wurde letztendlich nicht geschafft. Leider nur der 4. Platz bei den österreichischen Meisterschaften. Jürgen, vielleicht kam diese EM ein bis zwei Jahre zu früh.

In vier Jahren schaut es wieder anders aus und die Karten werden neu gemischt – sofern es diesen Polizeifünfkampf noch gibt.

Linz stellte jedoch eine Teilnehmerin für die EM in Polen. Elisabeth Knogler qualifizierte sich mit ihrem 2. Platz in St. Pölten für die EM. Auch durch ein nicht wunschgemäßes Schießen, dem ersten Bewerb des Wettkampfes, wurden bereits zu Beginn die Chancen auf den Sieg verspielt. Durch solide Leistungen in den übrigen vier Bewerben, Schwimmen, Kugelstoßen, Weitspringen und Geländelauf, konnte letztendlich aber der Vizemeistertitel errungen werden. Beim Qualifikationswettkampf für die EM in Nürnberg erreichte sie in der Gästewertung den 2. Platz und in der Gesamtwertung den 3. Platz. Bei der EM mussten die Chancen für eine Spitzenplatzierung im Vorhinein als äußerst gering eingestuft werden. Die Konkurrenz war übermächtig und letztendlich reichte es trotz einer phantastischen Laufleistung im 2000 m Geländelauf nur für den 19. Platz. Die EM war perfekt organisiert und muss als gelungen bezeichnet werden. Kurz gesagt: „Ein Erlebnis, einfach ein LÄSSIGER Wettkampf!“ Nach der EM war die Spannung raus und die Teilnahme bei der Gendarmeriemeisterschaft bildete den Abschluss einer langen Wettkampfsaison. Über die Platzierung werden wir Stillschweigen bewahren.

Mit Thomas Glomser kam ein in vergangenen Jahren recht erfolgreich gewesener Fünfkämpfer zurück zur Linzer Mannschaft. In St. Pölten konnte er den Schießbewerb des Fünfkampfes gewinnen. Eine weitere Stärke von ihm ist das Kugelstoßen. Am Ende stand der 5. Platz in seiner Altersklasse.

Franz Kiesenhofer, war der dritte im Bunde der Linzer Fünfkampfmannschaft. Ein verbissener Trainierer, der heuer die Früchte seines harten Trainings nicht ernten konnte. Durch eine Erkrankung beim wichtigsten Wettkampf, den österreichischen Meisterschaften in St. Pölten, trat er mit Fieber zum abschließenden Geländelauf an und musste aufgrund dieses Umstandes Gegner um Gegner passieren lassen. Letztendlich reichte es neben dem Gewinn des Kugelstoßens zum 4. Rang in seiner Altersklasse.

Verglichen mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre war die Saison 2002 eher bescheiden verlaufen. Wir werden und müssen hart weitertrainieren, um an die Erfolge vergangener Jahre anschließen zu können.

Ihren Platz im österreichischen Polizeikader für Fünfkampf konnten Elisabeth Knogler und Jürgen Wölfleder behaupten. Aufgrund seiner Leistungen wird nächste Saison auch Thomas Glomser dem Team angehören.

Siegfried Reischl