Nach 1997 und 2003 war es wieder mal soweit. Nun zum dritten Mal, nahm ich an den WPFG teil. Es standen die World Police & Fire Games 2009 in Vancouver / Kanada in der Zeit vom 31. Juli bis 08. August 2009 an.
Seit Oktober 2008 hatte ich mich auf dieses sportliche Großereignis vorbereitet. Über 600km bin ich dafür geschwommen, habe mich in mehr als 750 Trainingseinheiten, in der Kraftkammer, beim Laufen und Radfahren auf diesen Wettkampf vorbereitet und gequält.
Die Anreise erfolgte am 29.07. mit meinem Kollegen POPP Eduard aus Salzburg, von Linz, via Frankfurt nach Vancouver. Dort durften wir in der wunderschönen Wohnanlage der UBC (-Universität of British Columbia) unsere Unterkunft beziehen. Da die Unterkunft nicht weit von unserer Sportstätte war (Aquatic Center UBC), war dies natürlich ein extra Plus für uns.
Nach unserer Ankunft wurde am 30.07. vorerst der wichtigste Teil unserer Anwesenheit durchgeführt – die Anmeldung /Registrierung im Convention Center of Vancouver. Es ist schon einen besonderen Flair wenn man sich bei dieser Veranstaltung für seine Bewerbe anmeldet. Die Dimensionen die einem dabei vor Augen geführt werden sind einfach unbeschreiblich und kaum in Worte zu fassen. Es ist einfach bewegend und aufregend, wenn sich 10000 Athleten aus über 55 verschiedenen Ländern dem Anmeldeprozedere stellen. Somit waren diese WPFG die größte Sportveranstaltung, gemessen an der reinen Teilnehmerzahl der Athleten, die es zur Zeit auf unseren Erdball gibt bzw. abgehalten werden.
Am 31.08.2009 um 18:00 Uhr stand der gesellschaftliche Höhepunkt an. Die Eröffnungsfeier im GM Dome von Vancouver, mit einem Fassungsvermögen von 16000 Personen, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Wie wann es schon von verschiedenen Großveranstaltungen gewohnt war, war auch diese Eröffnung wieder ein absoluter Erfolg. Es war einfach eine aneinander Reihung von Darbietungen die einem nicht aus dem Staunen kommen ließen.
Vom 01.08. – 03.08. ging es nun im Aquatic Centre der UBC (Universität von Britisch Columbia) um die Medaillen in den Schwimmbewerben. Für mich stand schon im ersten Bewerb der Höhepunkt an. Die 400m Kraul. Schon bei einem Blick auf die Startliste und die darauf vermerkten Nennzeiten, ließen erahnen, dass es ein sehr hartes Rennen werden wird, wenn ich auch nur in die Nähe eines Medaillenplatzes kommen wollte. So kam es dann auch. Nachdem ich meine persönliche Bestzeit über 400m Kraul um mehr als 15 Sekunden verbesserte UND auch in meinem Vorlauf den aktuellen Weltrekord der WPFG, welcher seit 2001 bestand, um über 2 Sekunden verbessern konnte, reichte es am Ende „nur“ für den zweiten Platz, den der Italiener Pier Franzesco Fontana unterbot in seinem Lauf, den von mir gerade neu aufgestellten WPFG Rekord erneut um 5 Sekunden.
Nachdem die WPFG für mich mehr als zufrieden begannen, ging es am gleichen Tag, in den Nachmittagsstunden, über 200m Lagen erneut um die Medaillen. Eher mit Außenseiterchancen an den Start gegangen, gelang mir in diesem Bewerb das unmögliche. Ich konnte, erneut mit einer persönlichen Bestzeit, die Goldmedaille vor Gorbachev Nikolay (RUS) und Donal Tayler (AUS) erreichen.
Der zweite Tag begann für mich mit einem Prämiere. Es ging über 1500m Kraul. Noch nie zuvor stand ich über diese Strecke am Start, somit waren meine Erwartungen auch nicht allzu hoch. Wie schon bei den 200m Lagen, wuchs ich bei diesem Bewerb über mich hinaus und konnte, mit neuem österr. Mastersrekord, den zweiten Platz hinter P.F. Fontana belegen. Zum „drüberstreuen“ konnte ich bei den anschließenden 100m Rücken noch den ausgezeichneten 4 Platz belegen.
Beim letzten Bewerb am dritten Tag, den 200m Kraul, musste ich leider den Anstrengungen der vorangegangenen Tage, meinen Tribut zollen. Trotz persönlicher Bestzeit kam ich dort über den vierten Platz nicht hinaus. Es fehlte mir leider auf den letzten 75m die Kraft und Ausdauer. So wurde ich von Popp Edurad um 1,5 Sek. auf den undankbaren vierten Platz verwiesen.
Nach diesen anstrengenden drei Tagen, stand nun für mich ein Erholungstag auf dem Programm um neue Kräfte für den am nächsten Tag statt findenden Open Water Bewerb über 3,2km im Meer zu sammeln. Neben einer ausreichenden Nahrungsaufnahme in einen Steakhouse standen auch eine kleine Stadtbesichtigung an.
Um hier die Dimensionen der Stadt Vancouver etwas zu veranschaulichen, sei kurz erklärt, dass man von der UBC in das Zentrum von Vancouver mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, OHNE dass dieser auch nur einmal stehen bleibt ca. 40 Minuten fährt und wollte man in den Stadtteil Burnabay, wo viele der diversen Sportarten durchgeführt wurden, mussten wir eine Fahrzeug von 2,5 – 3 Stunden in kauf nehmen!!!
Der abschließende Openwater Bewerb wurde nun am 05.08., um 08:00 Uhr morgens, am Locarno Beach abgehalten. Bei stürmischen Wetter gingen dabei über 200 Teilnehmer ins Meer, die dort mit extrem hohen Wellen und sehr heftigen und böigen Seitenwind zu kämpfen hatten. Nach einer Schwimmzeit von etwas mehr als 48 Minuten stieg ich als Dritter aus dem Wasser und konnte so meine, bis dahin guten Leistungen, noch aufwerten.
Bei der abschließenden Feier im Convention Center von Vancouver konnten noch zahlreiche neue Freundschaften geschlossen und Erfahrungen ausgetauscht werden.
Abschließend kann gesagt werden, dass diese WPFG, nicht nur wegen meiner sportlichen Erfolge, eine sensationelle Erfahrung sondern auch eine organisatorische Höchstleistung der Veranstalter war bzw. ist.